Nach "Ladenhüter Österreich" wurde jetzt eine neue Homepage des Bundesmysteriums für Digitales öffentlich. Weil auf das bescheidene Jahr 2020 niemand vorbereitet war, soll diesmal keiner mehr unwissend ins neue Jahr starten. Das Örakel beantwortet alle Fragen zu 2021. Als mutmaßlicher Programmierer der schnurlostelefonoptimierten Homepage wurde ein fast 25-jähriges Start-up aus Linz/Urfahr ausgeforscht. Gekostet hat der Spaß schicke 800.000 Euro ...
Künstliche Wahrsager-Intelligenz
Das Örakel ist eine AI-basierte Plattform, die persönliche Fragen an die Zukunft beantwortet. Es sind schon weit über 30 mögliche Antworten gelistet. Aus einem Chat geht hervor, dass die Österreicher*innen nach einem anstrengenden Jahr Sicherheit bekommen und aufgeheitert werden sollten.
Heftige Kritik gab es für das Corona-Virus, das ohne Vorwarnung die ganze Welt durcheinander gebracht hat. Bevölkerung, Regierung, Unternehmen und die Lehrervertreter hätten sich mehr Vorlaufzeit gewünscht, um auf die Pandemie reagieren zu können. Um auf die Überraschungen von 2021 besser vorbereitet zu sein, wurde jetzt die Zukunft digitalisiert. Örakel ist ein aufwändiges und wichtiges Projekt, das unter der Maxime "Koste es, was es wolle" umgesetzt wurde.
800.000 Euro teurer Stimmungsmacher
Die Digitalisierungsexperten haben versucht, über "Ladenhüter Österreich" einen regionalen Anbieter für die Programmierung zu finden. Leider ergab die Suche nur zwei Treffer: ein selbstständiger Entwickler bzw. Entwicklungshelfer für Afrika und eine Performance-Künstlerin. Schlussendlich fand man über persönliche Kontakte die geeigneten Geschäftspartner. (Siehe Chat.)
Umgesetzt wurde das Örakel von einem Unternehmens-Netzwerk, das sich über Linz/Urfahr, Neufelden und Gleisdorf erstreckt. Kurz nach Bekanntwerden des Örakels ist das Unternehmen untergetaucht. Von 24. Dezember 2020 bis 6. Jänner 2021 möchte man jedenfalls warten, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Auf Anfrage ließ man lediglich frohe Weihnachtswünsche ausrichten.