Anfang September unternahm eine kleine Delegation von Fredmanskys einen Roadtrip zum Großglockner. Bei Kaiserwetter. Mit Murmeltieren. Sonnenaufgangskitsch. Es fällt schwer vom Großglockner zu berichten, ohne ins Schwärmen zu geraten. Also versuchen wir's erst gar nicht. Es folgt: Ein Reisebericht in schillernden Farben.
Alpencamouflage.
Kaum passieren wir die Einfahrt der Großglockner Hochalpenstraße, geht es los: Vor unseren Augen breitet sich ein Panorama aus, gestrichen in unzähligen Grüntönen. Moosgrün. Tannengrün. Wiesengrün. Unfassbarschöngrün. Graugrün. Nach oben hin wird das Grün zuerst dunkler und dann Weiß. Wir bestaunen in kurzen T-Shirts die verschneiten Bergspitzen.
Gebirgswiesengrün.
Lila, blau und beige gesprenkelt liegen üppige Wiesen dem Gletscher zu Füßen. Kein Baum stiehlt ihnen hier das Licht oder die Show. Wir Städter sind Gänseblümchen, Löwenzahn und Klee gewohnt. Hier erkennen wir gerade einmal das Vergissmeinnicht. Die Pflanzen sind uns fremd. Ebenso wie die neugierigen Köpfchen, die sich aus den Wiesen recken. Murmeltiere!
Desktophintergrundpastell.
Um 5.30 klingelt der Wecker. Wir schlagen die dicke Hüttendaunendecke zurück, stapfen zuerst ins Bad und dann zu den Wintersachen. Um 6.00 Uhr sitzen wir warm eingepackt im Auto. Über der blauschwarzen Silhouette der Alpen hängt eine kleine, gleißende Sichel. Der Tag hockt schon unten im Tal. Wir fahren auf einen der höchsten Punkte und sehen dem Licht zu, wie es Zentimeter für Zentimeter die Gebirgskette einnimmt.
Quietschbuntgold.
Im Souvenierladen ist es wie bei einem Unfall: Man kann nicht hinsehen, aber wegsehen auch nicht. Weil wir den Daheimgebliebenen schlecht einen Strauß Edelweiß pflücken können, schlägt der eine oder andere dann doch zu.
Gletschergrau.
Von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe schauen wir auf den Gletscher und die Pasterze. Also das, was davon übrig ist. In den letzten Jahren hat sich die Zunge des Gletschers rasant zurückgezogen. Wenn wir in 30 Jahren wiederkommen, wird man davon wahrscheinlich gar nichts mehr sehen.
Kaiserwetterblau.
Kurz fragen wir uns, wie es wohl wäre, würde es an unserem Wochenende regnen und stürmen und im Nebel wäre keine einzige Bergspitze auszumachen. Dann halten wir unsere Gesichter in die Sonne, ziehen den Pulli aus, lehnen uns mit einem kühlen Bier an die warme Holzfassade der Hütte und lassen den Gedanken schnell verblassen.
Der Ausflug hatte leider ein Ende, aber die Begeisterung für die Großglockner Hochalpenstraße geht weiter.