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We are Playgrounds

Ein Ausflug in die Spielwiese von Animation und Concept Art. Alle die schon immer mal wissen wollten was hinter beeindruckenden Filmen wie Kubo, Spider-Man: Into the Spider-verse oder Games wie Call of Duty steckt, sind hier genau richtig. Das Playgrounds Festival wurde heuer zum ersten mal in Berlin im Vollgutlager veranstaltet und vereint Concept Artists, Motion Designer und Character Designer. Hier die wichtigsten Erkenntnisse aus den Talks:

Fredmansky Playground 1
Fredmansky Playground 4

Don´t ignore your guilty pleasure.

Loish, Character Design

Nicht jedem gefällt was du machst. Solange es dir gefällt solltest du daran festhalten und deinen eigenen Stil finden. Es ist jedoch wichtig andere Stile zu probieren und für andere Verwendungszwecke anzupassen. Diese Einschränkungen muss man als Chancen sehen, um sich weiterzuentwickeln. Loish hat ihre Illustrationen für Animationen sehr stark reduziert. Für ihr „Guilty Pleasure“ ist sie ihrem verspielten Stil immer treu geblieben. Durch Social Media wurde dann Guerilla Games auf sie aufmerksam und gemeinsam entwickelten sie den Hauptcharakter des neuen Games „Horizon - Zero Down“. Wie intensiv diese Zusammenarbeit war ist hier zu sehen.

Fredmansky Playground Loish Aloy

Here is the bad pitch …

The Line, Animation Studio

Du musst nicht immer schon die perfekte Präsentation haben. Die Idee muss die Leute mitreißen und begeistern, dann kann ein Projekt auch gut funktionieren. Durch die Phrase „here is the bad pitch“ ist gleich klar, dass es noch viele Fragezeichen gibt und es sich nur um eine erste Idee handelt.

Die Idee hinter „Super-Turbo-Atomic-Ninja-Rabbit“ ist ein – als Kind – selbstgezeichneter Comic. Sie entwickelten ein Intro für eine frei erfundene Cartoonserie mit dem Ziel, dass sich die Leute an die Serie erinnern. Dafür haben sie sogar Fanartikel hergestellt. Hier geht´s zur kompletten Story. Wenn man etwas anpackt soll man es auch durchziehen und immer aufs Ganze gehen. Das wichtigste ist das Team und wie man gemeinsam arbeitet. Man muss alle für eine Sache begeistern, um die besten Ergebnisse zu erreichen.

Be an adult. Make decisions!

Maxx Burman & Banks Boutté, We are Fuzzy

Man sollte immer versuchen alles selber zu machen. Wie kann ich das schaffen? Kann ich andere Techniken verwenden, um auf ein ähnliches Ergebnis zu kommen? Für das Intro zu ihrem Spiel „Sleep tight“ mussten sie ihren ursprünglichen Plan alles 3D zu rendern umwerfen und auf andere Effekte zurückgreifen. Die Hauptsache ist es sich Neues zuzutrauen und Ideen auszuprobieren.

Maxx und Banks haben ein Live Streaming Concept Art Tournament ins Leben gerufen. Bei der Ausstrahlung hatten sie schwere technische Probleme. Sie haben den Fehler jedoch mit Humor genommen und einfach weiter gemacht. Das hat ihnen mittlerweile schon einige Chancen ermöglicht. Google, Samsung und Amazon sind mittlerweile ihre Kunden, weil sie von der Idee und dem Engagement beeindruckt waren.

You need to understand it to connect with it.

Mike Hill and Floris Didden, Karakter

Das Design Studio hat die Charaktere von „Call of Duty III“ weiterentwickelt. Es soll dem Spieler leichter fallen sich mit der Figur zu identifizieren. Das wichtigste ist, dem Spieler keine Fragen offen zu lassen. Dadurch, dass das Spiel in der Zukunft stattfindet müssen Gegenstände verwendet werden, die wir bereits kennen oder verstehen. Für alle Details wurde eine aufwändige Recherche betrieben, um die Materialien und Funktionalitäten festzulegen. Design from understanding – erst dann kann man seine Arbeit richtig gut machen.

Borrow from your own to make things believable and reliable.

Patrick O´Keefe, Concept Artist

Patrick hat für „Spider-Man: Into the Spider-verse“ gearbeitet und die grundlegenden Ideen für den Film vorgestellt. Der Stil des Filmes soll bewusst den alten Cartoons mit den gewohnten Rasterpunkten entsprechen. Jeder Frame ist eine Illustration. Der Film soll sich trotzdem möglichst real anfühlen, weshalb echte Plätze in New York gescoutet wurden. Man soll Kleinigkeiten aus seinem eigenen Leben ausborgen um es glaubhaft zu machen. Die Details machen den Unterschied. Das Set erzählt alles was der Charakter nicht kann. Der Betrachter interpretiert die Szenen selbst und kann Parallelen zu seinen eigenen Erfahrungen ziehen. Ein einfaches Beispiel Emotionen zu transportieren ist die Gegenüberstellung der Schauplätze:

Brooklyn: zuhause, geborgen = warme Farben
Manhatten: fremd, bedrohlich = kalte Farben, überdimensionale Gebäude, harte Kanten

Cinema4D Mograph Maxon – Jonas Pilz

Der Workshop mit Jonas war super spannend. Er hat eine Sammlung an Animationen vorbereitet die wir im Anschluss selbst erstellt haben. Die Animationen scheinen auf den ersten Blick sehr komplex, aber durch die einfache Erklärung und Herangehensweise von Jonas waren die Beispiele in 15 min fertig animiert. Er hat die Möglichkeiten des Noise Effects anhand der unterschiedlichsten Einsätze gezeigt. Für mich war das ein guter Einblick wie man an Problemstellungen herangehen kann.

Berlin

Das Vollgutlager war zwar voll gut aber nicht das einzige was Berlin zu bieten hatte. Berlin ist ein Mekka an kulinarischen Überraschungen, auch wenn Mustafas Gemüse Kebap leider nicht geöffnet hatte. An jeder Ecke findet man Restaurants und Bars. Das restliche Wochenende wurde völlig ausgenutzt – essen, trinken, sight seeing und skaten.

Das nehme ich für mich noch mit.

Viele Talks waren sehr speziell und ich kann die Erkenntnisse nicht direkt auf meine Arbeit bei Fredmansky umlegen. Es war trotzdem super spannend in ein neues Themengebiet hinein schnuppern zu können. Die Grundhaltung wie man an Designs ran geht und mit welcher Begeisterung die Projekte fertiggestellt werden sind überall gleich. Mich hat vor allem die Detailverliebtheit und der Mut Sachen einfach zu machen beeindruckt. The Line Animation Studio war mein absolutes Highlight. Sie schaffen aus einer einfachen, beiläufigen Idee die beeindruckendsten Projekte, weil sie hinter der Idee stehen und sehen wollen was sich daraus entwickelt. Ich finde diesen Freiraum sollte sich jeder nehmen, neue Dinge auszuprobieren und seine eigenen kreativen Ideen umzusetzen.